Erkelenz
Das Wappen der Stadt Erkelenz ist geteilt; oben in Blau ein schreitender, doppelschwänziger, rotbezungter und -bewehrter goldener (gelber) Löwe, unten in Silber (Weiß) eine rote Mispelblüte mit goldenem (gelbem), grünbetupften Butzen und grünen Kelchblättern.
Die Stadt Erkelenz wurde durch das Neugliederungsgesetz vom 14. Dezember 1971 mit den Gemeinden Gerderath, Golkrath, Kückhoven, Schwanenberg, Venrath, Granterath, Lövenich, Borschemich, Holzweiler, Immerath und Keyenberg und den Orten Geneiken und Kuckum vereint. Name und Wappen von Erkelenz wurden beibehalten.
Das Wappen wurde vom Regierungspräsidenten Köln mit Urkunde vom 27. Oktober 1972 genehmigt.
Das Stadtwappen hat in der jetzigen Form seinen Ursprung wohl im 16. Jahrhundert. Mathias Baux aus Mennekrath (geb. vor 1538; gest. nach 1576) war Stadtschreiber, Bürgermeister und Chronist in Erkelenz. In der von ihm verfassten Chronik der Stadt Erkelenz ist folgendes Wappen abgebildet:
Baux beschreibt es so: „Eine rote Blume steht für die Nächstenliebe und unter allen Blumen hat sie die höchste Stellung. Um diese Blume macht sich unser Erkelenz, will ich wohl meinen, als Wappenzeichen unter allen Blumen von Geldern am meisten verdient“
Aber schon viel früher hatte Erkelenz ein Wappen bzw. Schöffensiegel mit Wappen. Die Verleihung des Wappens geht auf die Herzöge von Geldern zurück. Löwe und Mispelblüte, auch „Geldernsche Rose“ genannt, deuten auf die Zugehörigkeit zum alten Herzogtum Geldern hin.
Die ältesten erhaltenen Wappenschilder sind auf Schöffensiegeln aus den Jahren 1331 (Bild links) bzw. 1398 (Bild rechts) zu finden.
Im 16. Jahrhundert begleiten zwei heraldische Lilien (Bild links) die Mispelblüte. Sie weisen auf die damalige Zugehörigkeit zum Aachener Marienstift hin. Ab dem 17. Jahrhundert wurden die Lilien wieder weggelassen (Bild rechts).
Interessant ist, dass in den Siegeln des 14. Jahrhunderts ein aufrecht stehender Halblöwe (1331) bzw. aufrecht schreitender Löwe (1398) zu sehen ist, später ist dann ein schreitender Löwe dargestellt. Die Mispelblüte ist immer Bestandteil des Wappens.
Die Wappen der ehemaligen Gemeinden Gerderath, Kückhoven, Lövenich und Schwanenberg sind seit dem 01. Januar 1972 offiziell durch das Wappen der Stadt Erkelenz ersetzt worden.
Diese ehemaligen Gemeinden hatten folgende Wappen:
Gerderath
Das Wappen zeigt in Grün eine silberne (weiße) bewurzelte Eiche.
Der gerodete Eichenstamm mit Wurzeln – Attribut des Pfarrpatrons St. Christophorus – weist auf den Ort als typische mittelalterliche Rodungssiedlung hin.
Genehmigung des Wappens durch Urkunde vom 8. Mai 1967.
Kückhoven
Das Wappen ist gespalten: links in Blau ein goldener (gelber) rotbezungter (Zunge schlecht sichtbar) und bewehrter Löwe, rechts in Gold (Gelb) drei (2:1) grüne Kleeblätter.
Grundlage ist das Wappen der Herren von Kückhoven. Der aufrecht schreitende Löwe deutet auf das Herzogtum Jülich hin.
Genehmigung des Wappens durch Urkunde vom 2. Januar 1935.
Im Armorial Gelre, ein Wappenbuch aus dem 14. Jahrhundert befindet sich auch ein Wappen von Kuedichoven (Kückhoven)
Lövenich
Das Wappen zeigt in schwarz einen aufgerichteten, rotbezungten goldenen (gelben) Löwen, der in den Pranken einen silbernen (weißen) gotischen Turm hält; oben links und unten rechts und links begleitet von einer Hopfenblüte in Silber (Weiß). Das Wappenbild geht zurück auf das jüngere Lövenicher Gerichtssiegels des 16. Jahrhunderts. Es zeigt den Jülicher Löwen, begleitet von Hopfenblüten als Hinweis auf den Hopfenanbau in früherer Zeit.
Genehmigung des Wappens durch Urkunde vom 15. April 1955.
Schwanenberg
Das Wappen zeigt unter einem silbernen (weißen) Schildhaupt, darin ein roter Wechselzinnenbalken, in Blau einen silbernen (weißen) Schwan, der auf einem silbernen (weißem) Dreiberg steht. Das Wappen weist auf die frühere Zugehörigkeit von Schwanenberg zum Reichsgut Wickrath hin. Der Doppelzinnenbalken entstammt dem Wappen der einstigen Grundherren von Quadt.
Der Schwan bezieht sich auf den Ortsnamen.
Genehmigung des Wappens durch Urkunde vom 10. April 1969
Kreis Erkelenz
Der Kreis Erkelenz bestand von 1816 bis 1971, zum 01. Januar 1972 wurde er durch das „Aachen Gesetz“ aufgelöst und mit dem größten Teil des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg zum neuen Kreis Heinsberg zusammengelegt.
Das Wappen des Kreises Erkelenz wird wie folgt beschrieben: „In Gold ein rotes lateinisches Lilienkreuz, in dessen Mitte eine fünfblättrige, blaue Flachsblüte.
Die Lilie entstammt einem Erkelenzer Stadtsiegel von 1551 und erinnert an die Beziehung der Stadt Erkelenz zum Marienstift Aachen. Die Flachsblüte weist auf den früheren Flachsanbau hin, der vor allem im nördlichen Kreisgebiet betrieben wurde. Das Gold im Wappenschild steht für die Fruchtbarkeit des Lößbodens des südlichen Kreisgebietes.
Der Entwurf stammt von dem Erkelenzer Künstler Peter Haak, er wurde durch den Düsseldorfer Heraldiker und Grafiker Walther Bergmann heraldisch-künstlerisch gestaltet. Vorangegangen war ein siebenjähriger Streit mit dem Innenministerium wegen der Gestaltung des Wappens. 1
Genehmigung des Wappens durch Urkunde vom 9. Mai 1955.
Ein Vorgängerwappen gibt es nicht, bekannt sind aber Siegel mit dem preußischen Adler.2
3- www.erkelenz.de. www.erkelenz.de, (Stand 01.01.2021) ,
- Mathias Baux: Chronik der Stadt Erkelenz und des Landes von Geldern. Faksimile - Transkription - Übersetzung, Band 1. Neustadt an der Aisch, ISBN: 978-3-9815182-9-0, 2016 ,
- Geschichte der Stadt Erkelenz . Erkelenz, 1926 ,
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Erkelenz. ,
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