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Holzweiler

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Lage

Holzweiler ist ein Dorf im östlichen Gebiet der Stadt Erkelenz. Seit 1972 bildet es einen Stadtteil von Erkelenz. Es gehörte bis 2014 zu den Abbauortschaften des rheinischen Tagebaus Garzweiler II, wurde aber wegen der Verkleinerung des Tagebaus aus dem Rahmenbetriebsplan herausgenommen.

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Holzweiler

Holzweiler ist ein mehrzeiliges Straßendorf.

Da hier mehrere Seilereien existierten, wird Holzweiler auch Seilerdorf genannt. Das Dorf liegt im geplanten Abbaugebiet des Braunkohletagebaus Garzweiler II und sollte deshalb umgesiedelt werden. Nach einer Entscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung vom 28. März 2014 soll jedoch der Abbaubereich deutlich verkleinert werden und Holzweiler somit erhalten bleiben.

Zu dem Dorf gehören auch drei einzelliegende Höfe, der Roitzerhof, der Eggerather Hof und der Weyerhof, die rückgebaut werden.

Die drei Einzelhöfe liegen im Nordwesten der Ortschaft. 

Das Dorf liegt in der fruchtbaren Erkelenzer Börde, einer Landschaft die vom Lössboden geprägt ist.

Geschichte

Ortsname

Das Dorf gehört zur Gruppe der Orte auf -weiler, was ursprünglich auf einen „ungepflegten Baumbestand“ hinweist. 1 Der Ortsname bedeutet Siedlung im oder am Wald. Ab 1666 wurde der Ort als „Holtzweiler“ geschrieben. Wann das „t“ in „Holtz“ wegfiel, ist nicht bekannt.

Ursprung

Das Dorf wurde zur Zeit der Merowinger gegründet in der Zeit der Landnahme und frühen Ausbauzeit. Diese endete im frühen 9. Jahrhundert.

Im Jahre 898 schenkte König Zwentibold von Lothringen dem Frauenstift Essen Holtvilare. Über 900 Jahre besaß das Stift die Kollatur2 an der Kirche, bis um 1802 die Franzosen die Stifte und Klöster säkularisierten.

Weitere Entwicklung

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit gehörte Holzweiler zum Amt Kaster im Herzogtum Jülich (1233 – 1609). Das Dorf bildete einen Gerichtsbezirk (Dingstuhl) für die Orte Immerath, Pesch, Spenrath, Lützerath und die Feldhöfe.

Holzweiler bildete die Grenze zwischen dem Herzogtum Jülich und dem Spanischen Gebiet (Erkelenz-Kückhoven). Aus dem Grunde wurde die so genannte Landwehr zwischen Holzweiler und Kückhoven errichtet, die erst 1787 nach schwierigen Verhandlungen beseitigt wurde3.

1816 wurde der Ort der Bürgermeisterei Immerath zugeschlagen, 1847 wurde Holzweiler Einzelgemeinde (Spezialgemeinde), verblieb aber in der Sammtgemeinde Immerath. 1938 wurden die Bürgermeistereien Immerath und Keyenberg zu dem neuen Amt Holzweiler zusammengelegt. 1972 wurde das Amt aufgelöst und die Gemeinden Teil der Stadt Erkelenz.

Bevölkerung und Wirtschaft

Ursprünglich ist die Bevölkerung landwirtschaftlich orientiert. Im 19. Jahrhundert wanderten allerdings viele arme Familien in die umliegenden Städte und dortigen Manufakturen ab. Allerdings entwickelten sich im gleichen Jahrhundert auch handwerkliche Betriebe, so existierte von 1504 bis 1891 nachweislich eine Windmühle, die dann nach einem Brand in Immerath wieder aufgebaut wurde. Eine Landmaschinenwerkstatt entstand aus der Schmiede Hurtz (1879). 1896 gründete sich eine Molkerei-Genossenschaft. Eine Postagentur (1865) unterhielt einen Postwagen und eine Telegraphenstation (ab 1879). 1920 wurde eine Krautfabrik für Rüben- und Apfelkraut gegründet. Der Name Seilerdorf stammt von mehreren Seilereiunternehmen, die im Dorf tätig waren.

Im Jahre 2020 lebten in Holzweiler 1386 Menschen. Etwas mehr als 50 % waren männlichen Geschlechts.

Am 27. Februar 1945 nahmen während der Operation Grenade amerikanischen Soldaten vom 2. Bataillon des 175. Regiments der 29. US-Infanterie Division der 9. US-Armee das Dorf ein.

Religion

Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Die katholische Kirche hat das Patrozinium der Hl. Cosmas und Damian.

© RRP | R. Recker-Proprenter | Holzweiler-Pfarrkirche-St.-Cosmas-u.-Damian
Katholische Kirche der Hl. Cosmas und Damian

Die wenigen evangelischen Christen gehören zu der evangelischen Gemeinde Lövenich.

Sehenswürdigkeiten

Das spätgotische Hagelkreuz aus Drachenfelstrachyt, Höhe sieben Meter

Die neugotische Pfarrkirche St. Cosmas und Damian

Das Kriegerdenkmal auf dem Holzweilermarkt

Die Fußfälle

Alte Bauernhöfe

  1. Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, a. a. O., Seite 66
  2. Die Kollatur ist das Recht, eine geistliche Stelle zu besetzen sowie eine Pfründe oder ein Stipendium zu vergeben.
  3. Leo Selz: Zur Geschichte von Holzweiler, a. a. O., Seite 35
  1. Leo Gillessen, Die Ortschaften des Kreises Heinsberg - Ihre Namen, Topographie und Geschichte. Schriftenreihe des Kreises Heinsberg, Band 7, Geilenkirchen, ISBN: 3-925620-13-3, 1993, Seite 66
  2. Wikipedia, Wikipedia Deutsch. https://de.m.wikipedia.org/, /wiki/Holzweiler (Stand August 2020)
  3. Erkelenzer Geschichts- und Altertumsverein (Hrsg.), Heimatblätter Monatsschrift für Heimatkunde. Heft 5/1933. Leo Sels: Zur Geschichte von Holzweiler, Seite 34 - 37

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