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Die Kirchstraße in Erkelenz

1682 bis 1960

Die Bedeutung

Die Kirchstraße, die schon 1682 urkundlich erwähnt wurde, verband den Johannismarkt mit der Mahrstraße/Aachener Straße/Franz-Straße und war bis zum Bau der Umgehungsstraße im Jahre 1938 ein Teil der Straße von Aachen nach Krefeld (über Mahrstraße/Aachener Straße/Franz-Straße, Kirchstraße, Johannismarkt, Burgstraße in Richtung Buscherhof). Im Jahre 1958 wurden drei kleine Häuser abgebrochen und die Kirchstraße wurde im Jahre 1960 bis zur Südpromenade verlängert.

© Archiv Heimatverein | Wilhelm Schmitter | Kirchstraße Stichstraße
Rechts: Die Stichgasse mit dem Pfarrhaus (roter Punkt) und dem Gymnasium an der Südpromenade

Ursprünglich gab es dort eine Sackgasse, die rechts an der Giebelseite des „Schwarzen Adler“ vorbeiführte, anschließend an der Wirtschaft „Das weiße Pferd“ (1844 abgebrochen) und dahinter am das 1824 gebaute kath. Pfarrhaus. Im Jahre 1908 wurde ein neues Pfarrhaus am Johannismarkt gebaut. Danach diente das alte Pfarrhaus als Wohnhaus, es wurde im Januar 1945 völlig zerstört. Erst mit dem Bau des Progymnasiums an der Südpromenade im Jahre1905/06 entstand eine durchgehende Gasse, die übrigens im Volksmund „Latein-Gasse“ genannt wurde.

Ihren Namen bekam die Kirchstraße, weil sie direkt an der Westseite der Kirche vorbeiführt.

Bebauung

An dieser kurzen Straße gab es früher eine ganze Reihe wichtiger Geschäfte, z.B. die Schwarz’sche Apotheke, Ecke Schülergasse, die schon 1805 belegt ist. Im Jahre 1874 eröffnete Heinrich Fongern die Tonhalle (heute großes Wohnhaus neben der Gaststätte). Diese Wirtschaft war für das Erkelenzer Vereinsleben von besonderer Bedeutung. Als Fongern 1886 auch den „Schwarzen Adler“ übernahm, hatte er das völlige Saalmonopol in Erkelenz. Er legte den Saal in der Kirchstraße still. Darauf erwarb der Kaplan und Religionslehrer Dr. Esser den Fongernschen Saal für den von ihm gegründeten Kirchenchor „Pfarr-Cäcilien·Verein“. Nach Essers Versetzung kaufte Anton Raky 1897 den Saal, den dann der Gastwirt Michael Eggerath (vorher Lindenhof an der Straße nach Kückhoven) übernahm. Aus dem Cäciliensaal wurde der Kaiser-Saal. Unter diesem Namen bestand er bis zur Zerstörung der Stadt im Januar/Februar 1945, danach war lange Zeit das Grundstück unbebaut (Garagen und Parkplatz Hotel „Schwan“).

© Archiv Heimatverein | Wilhelm Borgs | Kirchstraße, ehem. Kaisersaal
Hier stand bis 1945 der Kaisersaal

An der Ecke zur Mahrstraße/Aachener Straße/Franz-Straße stand am Katzenmarkt die Wirtschaft „Zum Kömpchen“. Aus verkehrstechnischen Gründen wurde das Gebäude im Jahre 1920 abgerissen.

© Archiv Heimatverein | Wilhelm Schmitter | Trümmer Kirchstraße
Im Februar 1945 wurde auch die Kirchstraße weitgehend zerstört.
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  1. Text von Günther Merkens, 2024, unter Verwendung der Informationen von Josef Lennartz/Theo Görtz in Band 3 der Schriftenreihe des Heimatvereins
  1. Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V. (Hrsg.), Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Band 3 "Erkelenzer Straßen" von Josef Lennartz/Theo Görtz

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