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Buscherhof

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© Ruth Frings | Unbekannt | Buschhof
Buscherhof vor Bebauung

Lage

Buscherhof war bis circa 1930 ein kleiner Weiler im Norden von Erkelenz in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und westlich von Oestrich. Heute ist Buscherhof völlig von städtischer Bebauung umgeben. 1935 existierte nur eine Straßenbezeichnung: Kehrbuscherweg, benannt nach einem nördlich gelegenen Dorf. Im Jahre 1956 wurde die alte Ortschaft „Buscherhof“ zu „Buscherkamp“, der Name „Buscherhof“ blieb dem größten Hof vorbehalten.

 

Geschichte

Die Siedlung ist in der mittelalterlichen Ausbauperiode des 12. und 13. Jahrhunderts angelegt worden. Der Name Busch weist auf den Wald hin, der damals gerodet worden ist. In der gleichen Zeit wurden im Erkelenzer Land die Orte Grubusch, heute eine Wüstung, und Etgenbusch gegründet. Nördlich liegen zwei weitere Rodungsorte: Grambusch und Kehrbusch.

Bei Bauarbeiten im Januar 1957 wurden Reste römischer Gräber aus dem 2. und 3. Jahrhundert gefunden. 1

Die älteste Erwähnung stammt aus einer Urkunde von 1309, wo die zwei Personen Henricus de Buscho und Tilmanus de Busco erwähnt werden. Das Aachener Marienstift besaß ein propsteiliches Manngut in Buscherhof. Der Weiler gehörte immer zur Stadt Erkelenz. 1871 hatte Buscherhof zwölf Wohngebäude und vierundsechzig Einwohner.

„Buscherhof“ war stets gleichzeitig der Name des ältesten Hofes und des ganzen Ortes. Genau wie das nahe gelegene Oestrich bildete Buscherhof einen Außenposten des mittelalterlichen Erkelenz, politisch und kirchlich immer eng mit der nahen Stadt verbunden.
Eine Verbindung, die noch enger wurde, als die Stadt im 19. Jahrhundert wuchs und sich ausbreitete, zunächst in Richtung Oestrich, dann auch auf Buscherhof zu.

An Buscherhof ging die in französischer Zeit zwischen 1794 bis 1812 gebaute „Route d’Aix la Chapelle á Crefeld“ vorbei, die spätere Reichs- bzw. Bundesstraße 57. Diese Straße führte ursprünglich über die Oerather-, Burg-, Kirch- und Aachener Straße durch die Erkelenzer Innenstadt (siehe auch Tranchot-Karte vorher). Zur Umgehung der Innenstadt wurde im Jahre 1937/38 eine neue Straße zwischen der Aachener Straße und Oerather Straße (hieß zunächst Umgehungsstraße, ab 1955 dann Krefelder Straße) gebaut.

© Archiv Heimatverein | Karte Sektion P (1819)

An der immer schon vorhandenen Straße in Richtung Rath-Anhoven (heute Krefelder Straße) wurden südlich gegenüber dem Buscherhof schon im 19./20. Jht. einige Häuser gebaut.

© Archiv Heimatverein | unbekannt | Erste Häuser am Buscherkamp

Als nach dem zweiten Weltkrieg das Marienviertel gebaut wurde, war Buscherhof endgültig von einem Erkelenzer Vorort zu einem Teil des Stadtkerns geworden.

Insbesondere Mitte der 1950ziger Jahre wurden mehr als 100 Häuser für etwa 1.000 Menschen gebaut. Im Jahre 1960 wurde dann am Ende der Straße Buscherkamp ein achtstöckiges Hochhaus gebaut.

Von der Brückstraße her erfolgte ab der 1960er Jahre die Bebauung der Anton-Heinen-Straße, so dass auch hier der Stadtkern an Buscherhof heranwuchs. Heute ist der ehemals eigenständige Ort komplett von der Erkelenzer Kernstadt eingeschlossen.
An die alte Siedlung erinnern nur noch zwei Straßennamen: Die Straße „Buscherkamp“ beschreibt den ungefähren Verlauf des Straßendorfs, der Weg „Buscherhof‘ führt zum alten „Buscherhof“, der Keimzelle des Ortes.

Gaststätte/Tankstelle Kirchhofer

Im Jahre 1920 kaufte Heinrich Kirchhofer das Haus an der Ecke des Weges nach Oestrich (heute Anton-Heinen-Straße). Hier richtete er eine Gaststätte und ein Treibstofflager und eine Tankstelle ein. Die Tankstelle wurde nach dem 2. Weltkrieg auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt, viele Jahre später geschlossen. Die Gaststätte wurde nach dem Tod von Heinrich Kirchofer zunächst von dessen Ehefrau und später von der Tochter (in Erkelenz unter dem Namen „Nanni“ bekannt) weitergeführt. Am 01. Oktober 2022 wurde nach 102 Jahren die wohl ältestes Gaststätte Erkelenz geschlossen. 2

Persönlichkeiten 

Peter Eggerath (* 26. Januar 1880 in Buscherhof, † 10. November 1947 in Namur, begraben in der Abtei Maredsous bei Anhée, Belgien) war Benediktiner in Brasilien, Abt der Gefreiten Abtei Rio de Janeiro (1915–1929) und Erzabt der Brasilianischen Benediktinerkongregation.

Sehenswürdigkeiten 

Das Wegekreuz von 1856 wurde 1956 zu einem Ehrenmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Buscherhof umgestaltet. Das Kreuz wurde von den Buschhofer Einwohnern errichtet und von Oberpfarrer Bell am 12.10.1856 geweiht. Die Einschrift lautet „Erecta Concordiae – Der Eintracht errichtet“. Wilhelm Schiffer stiftete den Boden, auf dem das Kreuz heute noch steht. Buscherhofener übernahmen die Pflege und Instandhaltung. Hauptfesttag war der Mittwoch vor Christihimmelfahrt, dann kam nämlich die Bittprozession aus Erkelenz vorbei. Vielfach wurde auch der Rosenkranz für verstorbene Einwohner am Kreuz gebetet. 3

© RRP | R. Recker-Proprenter
Wegekreuz und Ehrenmal
4
  1. Erkelenzer Volkszeitung vom 30.01.1957
  2. Hans Groob in RP vom 06.10.2022; https://rp-online.de/nrw/staedte/erkelenz/gaststaette-kirchhofer-in-erkelenz-geschlossen-nach-102-jahren_aid-77848155
  3. Erkelenzer Volkszeitung vom 09.05.1956
  4. Dieser Text basiert auf dem Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY 3.0 Unported. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, Ergänzungen wurden im Jahre 2023 vorgenommen. ( Artikel Buscherhof (Erkelenz) )
  1. Wikipedia, Wikipedia Deutsch. https://de.m.wikipedia.org/, /wiki/Buscherhof(Erkelenz) (Stand August 2020)

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