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Friedhof in Keyenberg

Geschichte

Die Toten fanden im Mittelalter im Umfeld der Pfarrkirchen ihre letzten Ruhestätten. Diese hießen deshalb auch Kirchhöfe. So lag auch seit uralter Zeit die Ruhestätte der Toten der Pfarre Keyenberg um die Kirche herum und zwar reichte der Kirchhof (Friedhof), wie Gräber­funde bewiesen haben, bis zur Ostseite der alten Schule. Einige alte Steinkreuze aus dem 17. Jahrhundert befinden sich auf dem jetzigen Friedhof. Die heute noch vorhandenen Grabplatten lagen in der Kirche, wo früher die Geistlichen und Schöffen be­graben wurden. Die älteste Grabplatte ist die der Freiin von Zours, die schönste die des Pfarrers Matthias Claeßen.

Da die alten Kirchhöfe verhältnismäßig klein waren und nicht vergrößert werden konnten, mussten die Gräber oft aufgelassen und neu belegt werden. Die dabei ausgegrabenen Gebeine wurden gesammelt und in „Beinhäusern“ beigesetzt. Ein solches ist 1694 für Keyenberg bezeugt.

Das Grab der Familie Streerath in 3D.

1835 ordnete die Regierung die Verlegung des Kirchhofes aus dem Umfeld der Kirche an den Ortsrand an. Deshalb erwarb die Zivilgemeinde am nordöstlichen Ortsrand von Keyenberg, das damals etwa 1100 Einwohner hatte, ein geeignetes Grundstück für den neuen Friedhof. Nach der gärtnerischen Gestaltung wurde er am 24. Mai 1838 durch den Landdechanten und Pfarrer Freybeuter aus Holzweiler, auf besonders erteilten Auftrag des Erzbischöflichen Generalvikariats zu Köln, feierlich eingeweiht. 1842 ließ die Gemeinde den Friedhof mit Mauern und Hecken umgeben. In der Mitte wurde auf drei steinernen Stufen ein gusseisernes, großes Kreuz errichtet, woran sich ein Chris­tusbild ebenfalls aus Gusseisen befand, das vergoldet war.

Schon im Jahr 1853 machte jedoch das Bedürfnis eine Vergrößerung dieses Friedhofes erforderlich, so dass die Gemeinde in die Notwen­digkeit versetzt wurde, ein Nachbargrundstück anzukaufen. Um nun den Friedhof in einer ziemlich winkligen und ansehnlichen Form zu gestalten, mussten noch einige Flächen erworben werden, damit der nach den dortigen Gärten erforderliche Fußpfad hergestellt werden konnte.

Die angestrebte Vereinbarung machte es möglich, den ganzen Fried­hof mit einer Mauer einzufrieden. Damit wurde nun gleichzeitig be­zweckt in der Mitte der westlichen Mauer ein Tor anzubringen, den Weg auf dem Friedhof zu verlegen und das alte Tor zu beseitigen. Das alte Hauptkreuz wurde an die östliche Langseite in die Mitte gebracht. Die Kosten der Einfriedung und die Unterhaltung der Wege über­nahm die Gemeinde. Das Kreuz jedoch bestellte die Kirche.

Am 19. September 1854 hat Herr Landdechant Bono aus Holzweiler die Einsegnung des vergrößerten Friedhofes vorgenommen.

In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde wieder eine Erweiterung des Friedhofes erforderlich. Es wurden weitere an den bisherigen Friedhof in östlicher Richtung liegende Flächen erworben, das Fried­hofskreuz entfernt und die Einfriedungsmauer zur großen Erweite­rungsfläche geöffnet.

Auf Beschluss des Gemeinderates von Keyenberg wurde auf dem alten Friedhofsgelände eine moderne Leichenhalle errichtet.1

Lage

Der Friedhof liegt am östlichen Rand des Dorfes Keyenberg an einem asphaltierten Weg, der von der Borschemicher Straße in Höhe der Gaststätte „Keyenberger Hof“ nach Süden abgeht. Auf dem ca. 6000 qm großen Gelände befinden sich neben den Gräbern eine Friedhofshalle, Priestergräber und ein Ehrenfriedhof. Vom alten Kirchhof wurden die Historischen Grabsteine hierhin gebracht und  vor der Friedhofsmauer angebracht. Die Grabplatten vor der Kirchenaußenwand sind aber auch Bestandteile der Friedhofanlage.

Ehrenfriedhof

© Wolfgang Lothmann | WOFGANG LOTHMANN | Kriegsgräber
Kriegsgräber auf dem Keyenberger Ehrenfriedhof

Auf dem Friedhof zu Keyenberg befindet sich eine Kriegsgräberstätte mit großem Steinkreuz und VDK-Kreuzen mit einem Toten aus dem Ersten Weltkrieg und neunzehn aus dem 2. Weltkrieg. Im Jahre 2020 waren die einzelnen Grabkreuze bereits sehr verwittert. Sie sollen bei der Umbettung mit auf den neuen Friedhof in Keyenberg und Kuckum (neu) genommen werden. Das folgende Video zeigt die einzelnen Grabsteine mit den originalen Beschriftungen im Untertitel.

Auffällig ist, dass hier neben gefallenen Soldaten auch die durch Kriegseinfluss verstorbenen Ortsangehörigen ein Ehrengrab bekamen. Hier fallen besonders die Toten der Familie Kradepohl, Schmitz, Schiffer und Schnitzler auf, die bei einem Bombenangriff im Bauernhof der Familie Krapohl in Oberwestrich am 31. August 1943 ums Leben kamen. Warum ein 1956 verstorbener Mitbürger hier liegt, wird noch zu klären sein.

Einzelgräber mit ihren Beschriftungen

Klicken Sie auf das Bild, um den Ehrenfriedhof als aufwendige 3D Szene zu entdecken.

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  1. aus: Hans-Josef Pisters, a. a. O., Seite 162 – 165)
  2. Text von Wolfgang Lothmann 2018 und 2020 für den Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V.
  1. Karl L. Mackes, Erkelenzer Börde und Niersquellengebiet. Mönchengladbach, ISBN: 3-87448-122-0, 1985, Seite 369 ff.
  2. Rainer Merkens, Hans-Josef Pisters, Pfarrkirche und Gemeinde Heilig-Kreuz in Keyenberg von 714 bis 2014. Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e. V. Band 28, Neustadt an der Aisch, ISBN: 978-3-9815182-5-2, 2014, Seite 162- 165
  3. Limburg, Käthe und Bernd, Sakrales in der Stadt Erkelenz. http://www.limburg-bernd.de/Kirchen und Kapellen im Kreis Heinsberg/, http://www.limburg-bernd.de/Kirchen%20und%20Kapellen%20im%20Kreis%20Heinsberg/Friedhofbilder%20in%20Erkelenz/Keyenberg,%20Friedhofanlage.htm

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