Der Alte Friedhof Brückstraße wurde im Jahre 1825 vor den Toren der Stadt eingeweiht, in den folgenden Jahren zweimal erweitert und im Jahre 1969 geschlossen. Er ist denkmalgeschützt und bildet jetzt eine Parkanlage inmitten der Stadt.
Geschichte
Erste Anlage
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich – wie wohl überall – der Erkelenzer Friedhof rings um die Pfarrkirche Sankt Lambertus. Diese Lage rund um die Kirche führte auch zu dem Begriff „Kirchhof“. Während der französischen Zeit – 1794 bis 1815 – bestanden schon Überlegungen, den Friedhof außerhalb des Stadtgebietes anzulegen. In Erkelenz kam das aber erst in der preußischen Zeit zur Durchführung. Während der Kirchhof kircheneigenes Gelände war, kaufte die Stadt Erkelenz im Jahre 1820 an der Straße nach Oestrich (heute Brückstraße) ein entsprechend großes Gelände.
Preußische Karte 1836 – 1850
Ab dem Jahre 1824 wurde an der Straßenseite eine Mauer mit Tor gebaut, die etwa 1832 fertig war. Zum Bau der Mauer wurden u. a. Steine aus der abgebrochenen Stadtmauer an der Burg benutzt. Am Allerseelentag des Jahres 1825 wurde der Friedhof eingeweiht, am folgenden Tage erfolgte die erste Beisetzung. Der Friedhof (Buchstabe A) umfasste das Geviert um das Hochkreuz.
A = Erste Anlage; B = Erste Erweiterung; C = Zweite Erweiterung
Erste und zweite Erweiterung
Die erste Erweiterung des Friedhofes (Buchstabe B) erfolgte im Jahre 1864. Diese Erweiterung umfasste ein Gelände hinter dem ersten Teil in südlicher Richtung (heute angrenzend an den Lambertusweg). Es dauerte aber nicht lange, bis auch diese Anlage zu klein wurde. Die Stadt kaufte dann in den Jahren 1881 und 1885 die an den Friedhof angrenzenden Parzellen in Richtung Oestrich (Buchstabe C); dadurch verdoppelte sich die Fläche. Im neuen Teil wurde im Jahre 1884 ein weiteres Hochkreuz aufgestellt, das von der Witwe Hermann Claessen gestiftet wurde. Die Einfriedung erfolgte in den Jahren 1888/1889 und die Mauer zwischen den beiden Teilen wurde abgebrochen.
Schließung
Im Jahre 1934 wurde der Friedhof Zehnthofweg eingeweiht. Vorher war schon im Jahre 1884 der evangelische Friedhof an der Roermonder Straße eingerichtet worden, wurde aber erst im Jahre 1902 eingeweiht. Bis dahin wurden evangelische Christen in Schwanenberg beerdigt.
Der Alte Friedhof Brückstraße wurde am 31.12.1969 geschlossen und steht unter Denkmalschutz. Heute ist er eine Parkanlage, in der noch viele Grabstätten, insbesondere von bekannten Erkelenzer Familien, erhalten sind. Im Heimatverein der Erkelenzer Lande wurde 2005 der Arbeitskreis „Alter Friedhof Brückstraße“ gebildet, der sich um den Erhalt des historischen Friedhofsgeländes kümmert und demnächst eine Dokumentation der noch vorhandenen Grabstätten erstellt.
Nachfolgend einige Immpressionen:
Einzelne Grabstätten
Nachfolgend werden einige Grabstätten vorgestellt. 48 Grabstellen werden ausführlich in dem Buch „Alter Friedhof Brückstraße“ beschrieben, das vom gleichnamigen Arbeitskreis des Heimatvereins zusammengestellt wurde und als PDF-Datei heruntergeladen werden kann.1
- Heimatkalender der Erkelenzer Lande. Erkelenz, 1969; Josef Lennartz: Die Erkelenzer Friedhöfe, Seite 108ff ,
- Heimatkalender des Kreises Heinsberg. 2007; Frank Körfer: Der alte Friedhof in Erkelenz, Seite 97ff ,
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