Vorbemerkung
Schaut man im Jahre 2022, als dieser Artikel geschrieben wurde, auf das Gebiet des alten Borschemich am östlichen Rande der Stadt Erkelenz in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, so sieht man nur noch ein großes Loch, das Loch des Braunkohleabbaugebietes Garzweiler II. Die Bewohner dieses Ortes mussten den Energieerfordernissen am Ende des 1. Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts weichen. Im Jahre 2007 zog die erste Familie aus Borschemich in das vorgesehene Neubaugebiet. Im Jahre 2016 schließlich war die Umsiedlung abgeschlossen. Manchem wird der Zeitraum von etwa 10 Jahren groß vorkommen. In Wirklichkeit vollzogen sich die Hauptänderungen aber in den letzten 5 Jahren vor dem Abschluss der Umsiedlung. Am Ende war der alte Ort bereits nicht mehr zu erkennen.
Welche Veränderungen sich in diesen Jahren vor Ort vollzogen, kann sich ein Außenstehender kaum vorstellen. Deshalb ist es gut, dass Fotografen diese Veränderungen festgehalten haben. Einer dieser Fotografen ist Frank Müllers. Er hat in den Abbauorten und
im Tagebaugebiet über einen Zeitraum von über 12 Jahren von vielen festen Positionen aus die gleichen Motive aufgenommen, so dass der Betrachter anschaulich sehen kann, wie aus einem noch intakten Wohnumfeld eine Ödnis wird.
Auf seiner Website www.abgebautelandschaft.de hat er chronologisch mit dem Fortschreiten des Tagebaus das Verschwinden von Orten, Kirchen, Friedhöfen, Autobahnen und Landschaften festgehalten.
An ausgewählten Standorten in Borschemich soll dies im Anschluss verdeutlicht werden.1