Fußfälle in Immerath (alt)
Geschichte
Allgemeine Bedeutung
Die sieben Fußfälle sind besonders im Rheinland zwischen Köln und Neuß bekannt. Sie sind Teil des Kreuzweges und erinnern an die Leidensstationen Christi auf seinem Weg zum Tod am Kreuz. Außerhalb der Fasten- und Passionszeit wurden sie auch als Gebetsstätten für einen Sterbenden oder Toten an Rhein und Erft genutzt. Teilweise bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts erfolgten diese Prozessionen.
Fußfälle in Immerath
In Immerath stehen seit 1784 im Dorf verteilt sieben Fußfallbildstöcke. Man vermutet, dass sie zu diesem Zeitpunkt auch schon vorher existierende Andachtsstätten ersetzten. Gestiftet wurden die Fußfälle vom damaligen Vikar Johannes Schillings. „Die Nischen enthielten in früheren Jahren Figuren mit religiöser Aussage; auch heute sind die meisten Nischen mit christlichen Motiven allgemeiner Art ausgestattet.“1
„Die Tradition, die Fußfälle in bestimmten Fällen zu begehen, ist für Immerath noch bis in die 30er Jahre unseres Jh. überliefert. Anschließend endete auch hier dieses christliche Brauchtum, das vorher jahrhundertelang fest zum Dorfleben gehörte. Nur die steinernen Zeugen sind noch vorhanden“.2
1982 wurden Eisengitter zum Schutz dieser Motive angebracht.
Im Zuge der Umsiedlung wurden einige Fußfälle im neuen Ort von Privatleuten renoviert und ab 2013 auf ihren Grundstücken aufgestellt.
Standorte
Die Fußfälle standen im alten Dorf zuletzt an folgenden Standorten:
Zwei Bildstöcke in der Unkelbachstraße,
zwei Bildstöcke Im Jagdfeld,
am Friedhof (Südseite),
am Lievendahl (Ostseite),
an der Lützerather Straße.
Im neuen Ort stehen sie an den in der Galerie bezeichneten Stellen.
Bauweise
Alle Fußfälle sind nach dem gleichen Muster erstellt. „Prägender Teil ist der Nischenblock, der mit einer Abdeckplatte abschließt. Der darauf liegende Sockel trug früher ein kleineres Eisenkreuz, das heute nur noch auf Fußfall Nr. 12 (Fußfall an der Lützerather Straße in Immerath (alt), Anmerkung des Verfassers) symbolhaft zu sehen ist.“3 Sie haben eine Höhe von 2,40 m, eine Breite von 0,66 m und eine Tiefe von durchschnittlich 0,72 m. Die Blöcke bestehen aus Sandstein, sie sind durch Mörtel und teilweise durch Eisenanker verbunden.
4- Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Band 17: Paul Blaesen: Zeichen am Wege. Dokumentation christlicher Kleindenkmäler in der Stadt Erkelenz, Erkelenz, 1998 ,
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