ein Erkelenzer Komponist und Kirchenmusiker
Erste Jahre
Hans Buyel wurde am 25. Februar 1938 als Sohn der Eheleute Hubert Buyel und Maria geb. Bilden in Erkelenz geboren. Auf Wunsch des Vaters sollte er später den Tischlerbetrieb übernehmen. Folgerichtig begann er nach Besuch der Volksschule 1953 eine Lehre in der väterlichen Schreinerei. Bereits seit 1945 hatte er 3 Jahre lang eine musikalische Grundausbildung durch Lehrer Josef Dahmen am Klavier erhalten. Ab Januar 1951 erhielt er den ersten Geigenunterricht bei Peter Raßmanns, von dem er in seinem Lebenslauf schreibt „dessen erzieherischer Einfluss für mein ganzes Leben richtungsgebend sein sollte.“ Auf dessen Fürsprache nämlich besuchte er als Gast die 8. Klasse des städt. Neusprachl. Gymnasiums in Erkelenz (heute Cusanus-Gymnasium) ab Ostern 1954 und machte dort sein Abitur.
Studium an der Musikhochschule Köln
Aus seinen frühen Kompositionen wurde 1955 anlässlich des 125jährigen Bestehens des Gymnasiums beim Festakt eine „Sinfonia da Camera“ für Streicher aufgeführt, die er im Alter von 15 Jahren geschrieben hatte.1 Nach dem Abitur studierte er an der Musikhochschule Köln Schul- und Kirchenmusik und schloss im März 1966 mit dem B-Examen für Kirchenmusiker ab.
Zuvor, am 19.12.1961, war in der St. Lambertus Pfarrkirche in Erkelenz die von ihm in nur drei Wochen komponierte Kantate „Rorate Coeli“ aufgeführt worden. Die Erkelenzer Volkszeitung lobte: „Hans Buyel versteht es, mit sicherem Empfinden moderne Ausdrucksmittel mit den Ansprüchen geistlicher Musik in Einklang zu bringen…“.2
Im April 1962 führte Hans Buyel in St. Marien Hilden anlässlich einer Andacht seine Semesterarbeit auf, das „Stabat mater“ für Sopran-Solo, Streicher, Querflöte, Oboe und Orgel. Edith Straßer, seine spätere Ehefrau, übernahm den Solopart.
Weiterer beruflicher Werdegang
Noch während seines Studiums war er von 1962-63 nebenamtlich als Kirchenmusiker in St. Marien Hilden tätig. 1964 belebte er in Venrath den Kirchenchor und war gleichzeitig bis 1965 als hauptamtlicher Organist in Köln-Bilderstöckchen, St. Franziskus, beschäftigt.
An St. Martinus Rheinbach pflegte er als Kirchenmusiker 7 Jahre lang die Chorarbeit und vor allem den gregorianischen Choral. Ende 1974 schied er aus dem Kirchendienst aus und unterrichtete an der Musikschule Rheinbach die Fächer Klavier und Violine, gründete den Kammerchor und bildete das Rheinbacher Kammerorchester.
Künstlerisch fruchtbare Zeit an der Musikschule Rheinbach
Die Rheinbacher Zeit erwies sich auf seine kompositorisch künstlerische Arbeit bezogen als besonders intensiv. Es entstanden 3 Motetten zum Patrozinium von St. Martinus, 4 Choraltrios für Orgel, 3 Kompositionen für den Kammerchor, eine Komposition für Solosopran und Streichorchester, 3 Liedsätze für Kammerchor und Orchester, 3 Motetten zur Abendmahlfeier sowie 3 Motetten zur Osternacht für vierstimmigen Chor. Für die Viola-Forschungsgesellschaft in Bad Godesberg wurde ein Kompositionsauftrag für 4 Violen aufgeführt.
Die Zeit in Olpe
1979 nahm Hans Buyel die hauptamtliche Tätigkeit als Zweigstellenleiter der Musikschule Olpe-Drolshagen auf, erteilte Klavier- und Blockflötenunterricht und leitete den Kammerchor. Er begann mit dem Bau von Renaissance-Instrumenten, die seine Schüler spielten und für die er neue Stücke komponierte. Regelmäßig gab es Schülerkonzerte bzw. Konzerte mit dem Kammerchor, auch Kirchenkonzerte in St. Clemens, Drolshagen. Es entstanden zahlreiche Kompositionen, meistens in Auftrag gegeben von Gesellschaften, Vereinen, Chören, aber auch Freunden3
Für mehr als ein Jahr übernahm er auch die vakante Kantorenstelle an St. Martinus in Olpe zusätzlich. 1984 nahm er eine Stelle als Organist und Chorleiter in Erftstadt-Friesheim-Niederberg-Borr an. Hier gründete er das Bläserensemble „Laetare“, das mit Blockflöten und Renaissance-Instrumenten musizierte. Unter seiner Leitung entstand das Solistenquartett „Concentulus“, in dem er selbst als Tenor mitwirkte. Bei der Restaurierung der Orgel in Erftstadt Friesheim ließ er ein Register nach eigenen Klangvorstellungen, ein „Bassethorn“ einbauen4.
Erkrankung und Tod
Ab 1992 erkrankte er, dies führte 1994 zum Ausscheiden aus seinem Beruf. Hans und Edith Buyel verlegten ihren Wohnsitz zunächst nach Belgien, 1997 nach Erkelenz in das Elternhaus von Edith Buyel. Seine letzten Kompositionen stammen aus den Jahren 1996 und 1997. „Kinder helfen Kindern“ wurde im Hamburger Michel unter der Schirmherrschaft von Frau Herzog aufgeführt. Hans Buyel und seine Cousine Ditha Buyel erwarben für Satz und Melodie beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ einen Preis. Der 2. Kompositionsauftrag war ein Proprium für vierstimmigen Chor zum Patrozinium von Sankt Stephanus, Kleingladbach.
Am 14. August 2005 verstarb Hans Buyel, bis zuletzt liebevoll gepflegt von seiner Ehefrau Edith. Auf seinem Totenzettel findet sich das Zitat: “…in Freud und Leid, zu aller Zeit helf ich sein Werk vollbringen“, ein Zitat, das er als Kirchenmusiker und Komponist geistlicher Weisen gelebt hat.
In seiner Totenmesse trugen seine Cousine Ditha Buyel, Freunde und Kollegen seine Motette „Der Herr ist mein Hirt“ vor. Außerdem erklang seine Komposition „Threnos“, Trauergesang für 14 Streicher, vorgetragen vom Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung seines Studienkollegen Heribert Grochtmann (Kantor).
In der Zukunft wäre zu wünschen, dass exemplarische Aufführungen seiner Kompositionen in seiner Heimatstadt aufgeführt werden, damit Hans Buyel nicht in Vergessenheit gerät.5
- Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Band 20, Erkelenz 2006. Darin: Heino Knippertz: Hans Buyel, ein Erkelenzer Komponist und Kirchenmusiker, Seite 333-343 ,
- Erkelenzer Volkszeitung. Erkelenz, vom 21.12.1961 ,
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