17.04.2019 Projekt des LVR
Landschaftsverband Rheinland startet in Keyenberg ein einmaliges Forschungsprojekt
Am Freitag, dem 05.04.2019, informierte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in der Gaststätte „Keyenberger Hof“ die Bürger der Gemeinde Keyenberg über ein umfassendes Forschungs- und Dokumentationsprojekt, das er in Zusammenarbeit mit Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V. und den Keyenberger Einwohnern zur Ortsentwicklung starten möchte.
Einleitend begrüßte der Vorsitzende des Heimatvereins Erkelenz Günther Merkens die Anwesenden und die Referentinnen und Referenten wies auf die große Bedeutung hin, gerade in den vom Braunkohleabbau bedrohten Ortschaften die Erinnerung an die Kultur und Geschichte zu bewahren und nachfolgenden Generationen aufzuzeigen, was hier verloren geht und bereits ging.
Frau Dr. Hänel, Leiterin des LVR-Institutes für Landeskunde und Regionalgeschichte, stellte das Projekt vor. Erstmals soll am Beispiel der Ortschaft Keyenberg die Ortsentwicklung von der Entstehung erster Siedlungsformen bis in die Gegenwart mit den aktuellen Veränderungsprozessen untersucht und dokumentiert werden. Dies soll über Jahre mit unterschiedlichen Wissenschaftszweigen geschehen. So stellte der Archäologe Dr. Schuler die grundlegende Bedeutung der Erforschung der Besiedlungsgeschichte des Niersquellgebietes im Frühmittelalter vor. Frau Dr. Schmid-Engbrodt vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz berichtete über die überaus interessanten kulturgeschichtlichen Ergebnisse, die die Erforschung ehemaliger Hofanlagen bisher ergaben.
Frau Graf wies darauf hin, wie wichtig Einblicke in alltägliche Gepflogenheiten und Bräuche sind, um das kulturelle Leben umfassend zu verstehen. In einem ersten Schritt werde ein Film über die St. Sebastianus Bruderschaft und ihre Bräuche gedreht.
Um dieses kulturell umfassende Projekt in Keyenberg durchführen zu können, bitten die Veranstalter die Keyenberger Bürger um ihre Mithilfe, durch das Erzählen ihrer Geschichten, durch Einblicke in ihre Umwelt und durch die freundliche Unterstützung der Forscher. In der abschließenden Diskussion bestärkte Frau Dr. Hänel noch einmal die Wichtigkeit des Projektes.