Im Erkelenzer Ortsteil Matzerath gibt es die „Peter-Gehlen-Straße“. Diese Straßenbezeichnung erinnert an Petrus (Peter) Gehlen, der im Jahre 1694 die Kapelle in Matzerath gestiftet hat.
Sein Leben
Petrus Gehlen wurde als 1. Kind der Eheleute Gottfried Gehlen und Maria Wirtz in Matzerath geboren und am 04. Oktober 1662 in Erkelenz getauft.
Als Taufpaten sind Paulus Gehlen und Chistina Cupers genannt. Paulus Gehlen war offenbar ein naher Verwandter des Vaters und lebte als Prior im nahe gelegenen Kreuzherrenkloster Hohenbusch. Seinem Einfluss und seiner Förderung ist es wohl zu verdanken, dass Peter Gehlen die nötige Ausbildung zum Priester erhielt. Petrus Gehlens gute Verbindungen zum Kloster Hohenbusch haben bis zu seinem Tode bestanden.
Petrus Gehlen empfing am 22.12.1691 in Köln die Priesterweihe.
Nach der Weihe erhielt er die Berufung als Vikar in Köln. Offenbar hatte er diese Berufung nicht angenommen, sondern kam 1692 als Vikar an die Pfarrkirche in Erkelenz. Für einen kurzen Zeitraum war Petrus Gehlen als Kaplan in Aachen tätig. Am 30. August 1700 wird er wieder bei einer Taufe in Erkelenz erwähnt.
Petrus Gehlen starb am 2. September 1723 in Erkelenz und wurde in der Pfarrkirche zu Erkelenz beerdigt.
In Matzerath hört man immer wieder, Petrus Gehlen sei Kreuzherr im Kloster Hohenbusch gewesen. Das war er nicht, aber ein naher Verwandter – Paulus Gehlen – war zu seiner Zeit Prior dort. Aus den Eintragungen im Tauf- und Sterberegister der Pfarrkirche in Erkelenz in der fraglichen Zeit geht eindeutig hervor, dass Petrus Gehlen dort als Kaplan/Vikar tätig war. Noch eindeutiger ergibt es sich aus seinem Testament vom 07. Mai 1723, in dem er sich selbst als „Sacellanus Erkliniensis M. P“ („Kaplan in Erkelenz“) nennt. Auch in der Konsekrations-Urkunde der Kapelle in Matzerath vom 25. September 1696 wird Gehlen als Kaplan in Erkelenz genannt.
Seine Stiftungen
Die Josef-Kapelle
Petrus Gehlen war anscheinend recht wohlhabend. Schon wenige Jahre nach der Priesterweihe veranlasste er im Jahre 1694 den Bau der St. Josef-Kapelle in seinem Heimatort. Über die Höhe der Baukosten ist nichts überliefert.
Ob sie als „Bollwerk“ gegen das protestantische Schwanenberg geplant war, ist nicht bekannt, könnte aber die Intention von Petrus Gehlen gewesen sein.
Stifter und Jahreszahl stehen auf einem kleinen Stein an der Außenmauer der Kapelle. Sie ist nach der Jakobuskapelle in Wockerath die zweitälteste Kapelle auf Erkelenzer Stadtgebiet.
Alle Einzelheiten zur Kapelle in Matzerath sind in dem Bericht zu dieser Kapelle enthalten.
Die Gehlen’sche Studienstiftung
Trotz der sicherlich hohen Baukosten der Kapelle blieb ihm noch so viel Geld, dass er an viele Personen oder Institutionen Darlehen geben konnte. In seinem Testament vom 7. Mai 1723, vier Monate vor seinem Tode verfasst, nennt er die Schuldner, die Höhe der entliehenen Gelder, die Summe der jeweiligen Zinsen und sagt darin, welchen Zwecken diese Gelder nach seinem Tode zugeführt werden sollen.
Die Schuldforderungen betrugen 1.476 Reichstaler. Einen großen Teil der Gelder sowie auch Ländereien übertrug er der „Gehlen’sche Studienstiftung“. Zunächst sollten die Kinder seiner Geschwister in den Genuss dieser Stiftung gelangen und später die Kindeskinder und so fort. Heute gelten ungezählte Nachkommen der Geschwister als stiftungsberechtigt. 1
2- Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Band 15, Seiten 14 bis 23 ,
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