Vita
Über vier Jahrzehnte war Egidius Post in Kuckum als Lehrer tätig. Weit über den Ort hinaus wurde er durch seine schriftstellerische und Vortragstätigkeit bekannt und anerkannt. Seinem großen Vorbild Anton Heinen folgend wirkte Egidius Post auf den Gebieten der Pädagogik und allgemeinen Volksbildung.
Der am 25. Juli 1891 in Köln geborene Egidius Post besuchte von 1908 bis 1911 das Lehrerseminar in Kornelimünster und erhielt 1911 die erste Lehrerstelle an der einklassigen Schule im Eifelort Neidingen bei St. Vith. Nach seiner zweiten Staatsexamensprüfung am 28. März 1914 wurde er am 1. Juni desselben Jahres Lehrer in Borschemich; am 1. April 1915 trat er, ausgestattet mit hervorragenden Fähigkeiten als Lehrer, die Stelle in Kuckum an. Bis zum 1. April 1957 wirkte er an der einklassigen Schule mit ausgezeichnetem Erfolg und ging dann wegen Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand. Während seiner 42-jährigen Tätigkeit besuchten 356 Kinder die Kuckumer Schule (siehe auch „ Kuckumer Schulchronik“ von Josef Schophoven, Stadtarchiv Erkelenz ).
Sein emsiges Schaffen auf überaus vielseitigen Gebieten wurde mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am 18. Dezember 1957 gekrönt.
Egidius Post fand durch sein Wirken im Lehrerverband im sozialpädagogischen Ausschuss ebenso wie durch seine schulische Tätigkeit die Anerkennung seiner Kolleginnen und Kollegen, der Schulbehörden und zahlreicher führender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
Ganz besonders anerkennenswert ist seine Tätigkeit außerhalb der Schule in der gemeindlichen Arbeit und im Wirken für die örtliche Gemeinschaft. Er war recht erfolgreich tätig , nicht nur als Gemeindeverordneter der damaligen Gemeinde Wanlo (später Gemeinde Wickrath), als Ortsvorsteher von Kuckum und Mitarbeiter des gemeindlichen Mitteilungsblattes, dem „Niersboten“, sondern auch als Organist und Dirigent im Pfarr-Rektorat Kuckum, als Kirchenvorstandsmitglied sowie Helfer und Gruppenführer im Deutschen Roten Kreuz.
Am 2. März 1945 wurde Egidius Post von der Besatzungsmacht zum Bürgermeister bestellt, dessen Hauptaufgabe darin bestand, die einheimische Bevölkerung in allen Angelegenheiten zu betreuen.
Vor allem muss hingewiesen werden auf das Wirken von Egidius Post für die Dorfgemeinschaft und die einzelnen Bewohner in vielen Dingen. Es gab in Kuckum kein Haus, das nicht seinen Rat und seine Hilfe in Anspruch genommen hat. Er stand jedem bei, soweit es ihm irgendwie möglich war.
Vieles machte in Kuckum wie selbstverständlich „der Lehrer“!
Schule, Gemeinde, Dorfgemeinschaft und weite Kreise darüber hinaus schulden dem erfolgreichen Pädagogen und Förderer der Gemeinschaftsbelange Dank und Anerkennung.
Egidius Post starb am 20. März 1965 in Wickrath.1