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Der Eckartshof

Der Hof

liegt am westlichsten Zipfel des Erkelenzer Stadtgebietes, gehört zum Stadtbezirk Gerderath und liegt in der Nähe des Weilers Vossem. 

Geschichte

Im Jahre 1835 erbaute der Bürgermeister Wilhelm Reiners aus Kleingladbach den Eckartshof. Reiners war damals auch Besitzer des weitaus größten Teiles des Waldes Eckart. Die zum Eckartshof gehörenden Schafweiden wurden in Ackerland umgewandelt bzw. mit Kiefern bepflanzt. Durch Kauf gingen das Hofgut und der Wald in den Besitz des Freiherrn Spies von Büllesheim über, der durch ständige Ankäufe sowohl seinen Waldbesitz im Eckart als auch seinen daran anschließenden Waldbesitz von St. Petersholz dauernd vergrößerte und die aufgekauften Flächen aufforstete. 

Zu der damaligen Zeit waren große Flächen des Eckartshofs und des St. Petersholz als Blößen unbestellt oder nur sehr spärlich mit Schlagholz bewachsen. 

1926 verkaufte der Freiherr Spies von Büllesheim seinen gesamten Waldbesitz im Eckart und St. Petersholz an die Fabrikbesitzer Max Dilthey in Rheindahlen und Alfred Schmölder in Rheydt. 

Den Eckartshof mit den dazugehörenden Ländereien kaufte Johannes Luther aus Düsseldorf. 

Der Eckartswald

Der Eckart war ehemals im Besitz des Herzogs von Jülich und im 16. Jahrhundert mit jungen Eichen besetzt. Leider misslang dieser Aufforstungsversuch. Aus Rechnungen geht hervor, dass die Bäume eingingen. Das Holz wurde geschlagen und zu Schanzen verarbeitet. 1815 kam der Wald an den preußischen Staat. 1828 verkaufte ihn die Königliche Regierung in Aachen. Den Namen Eckart führt der Wald zu Unrecht, da die Eiche auf dem Boden nicht gedeiht. Die Waldungen Eckart, St. Petersholz wurden zum größten Teil gerodet und in Ackerflächen umgewandelt. Der in Wildenrath liegende Teil wurde bereits vorher gerodet und kultiviert.1

Neuzeit

Familie Heinz Claszen und seine Ehefrau Resi kauften 1964 den Eckartshof mit den dazugehörigen Acker- und Wiesenflächen. Sie bewirtschafteten den Hof bis 1990 und übergaben diesen ihrem Sohn Alberich Claszen. Bis zum Jahre 2000 wurden Milchkühe und Ackerbau betrieben. Die Milchkühe wurden aufgegeben. Heute hat sich der Hof auf Mutterkuhhaltung spezialisiert. 

Militärische Nutzung des Waldgebietes

Die britische Royal Air Force betrieb von 1952 bis 1992 einen Militärflugplatz bei Wildenrath auf den ehemaligen Teilen des Eckart und St. Petersholz Walds. 1950 begannen die Bauarbeiten und die Rodung der Waldflächen. Es entstand eine Start- und Landebahn von 1830 Metern Länge. Diese wurde später noch einmal um 610 Meter verlängert, damit auch Transportflugzeuge, Bomber, Tank-oder Aufklärungsflugzeuge wie die Lockheed C-130 Hercules, Avro Vulcan, Handley Page Victor oder British Aerospace Nimrod starten und landen konnten. Die Station sollte neben ihrer Funktion als Kampfflugzeugbasis auch als Umschlagstützpunkt für Truppen- und Frachttransporte verwendet werden. 

1992 wurde die RAF Wildenrath geschlossen. Heute befindet sich auf Teilen des ehemaligen Militärgeländes der Gewerbe- und Industriepark Wegberg-Wildenrath mit dem Siemens-Prüfcenter für Schienenfahrzeuge.2 3

  1. Heimatverein Erkelenz Kalender 1952 S. 91 ff von Leo Lennartz, Das Ende des Waldes Eckart
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/RAF Wildenrath
  3. Text von Rudolf Recker-Proprenter 2022 für den Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V.
  1. Landkreis Erkelenz und Heimatverein der Erkelenzer Lande, Heimatkalender der Erkelenzer Lande. Erkelenz, 1952, Seite 91 ff, von Leo Lennartz, Das Ende des Waldes Eckart

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