Geschichte
Katholische Kirchengemeinde
Ursprünglich gehörten die katholischen Christen des Ortes Golkrath zur Pfarrgemeinde Kleingladbach. Seit dem Jahre 1802 bildete Golkrath ein katholisches Rektorat, wodurch die Gemeinde bereits durch einen eigenständigen Priester eine gewisse Unabhängigkeit von der Pfarrgemeinde in Kleingladbach erhielt. Seit dem 6. Dezember 1851 bekam die katholische Gemeinde den Rang einer Pfarre. Golkrath blieb Pfarrgemeinde bis zum Jahre 2010, als sie mit anderen Pfarrgemeinden zur Pfarre Sankt Lambertus Erkelenz fusionierte. 2015 schließlich kam es durch den Tod des Pfarrers Semrau aus der Großpfarre Sankt Maria und Elisabeth zum Zusammenschluss aller ehemaligen Pfarren der Stadt Erkelenz zur Großpfarre Christkönig.
Seit der Errichtung des Pfarrrektorates bis zum Zusammenschluss zur GdG St. Thomas Morus wirkten 16 Pfarrer und Vikare in Golkrath.
Name des Priesters und Funktion | Zeitraum |
Adolf Mathias Nepomuk von Kladt (Hilfsvikar) | 1805 – 1808 |
Joan Godfrid Offermanns (Hilfsvikar) | 1808 – 1817 |
Jacob Correns (ehemaliger Pfarrer in Kleingladbach, Subsidiar in Golkrath) | 1824 – 1838 |
Anton Bisges (Rektor) | 1838 – 1851 |
Anton Bisges (Pfarrer) | 1851 – 1866 |
Wilhelm Buschhausen (Pfarrer) | 1866 – 1906 |
Josef Haas (Pfarrer) | 1907 – 1924 |
Robert Hortmanns (Pfarrer, 1941 – 1942 im Gefängnis der Nationalsozialisten) | 1924 – 1950 |
Matthias Müller (Pfarrer) | 1941 – 1942 |
Adolf Wagenbach (Pfarrer) | 1950 – 1971 |
Anton Lintzen (Pfarrer) | 1971 – 1975 |
Johannes Storcken (Pfarrer) | 1975 – 1980 |
Bernd Otten (Pfarrer in Hetzerath, Pfarrverweser in Golkrath) | 1980 – 1985 |
Richard Laumen (Pfarrer) | 1985 – 1993 |
Hans Schmitz (Pfarrer) | 1993 – 2004 |
Dieter Plewnia ( Pfarrer in Erkelenz und Leiter der GdG Sankt Thomas Morus) | 2004 – 2007 |
Kirchen
Erst im Jahre 1705 wurde in Golkrath die erste Kapelle errichtet, die aber erst im Jahre 1731 konsekriert wurde. Sie bestand aus einem kleinen Bau mit Strohdach. Im Jahre 1810 wurde sie durch einen größeren Bau ersetzt. Dabei wurde die neue Kapelle um die alte herumgebaut, damit der Gottesdienst weiter gehalten werden konnte.1 Im Laufe des 19. Jahrhunderts musste dieser Bau mehrmals erweitert werden. Die Kapellenerweiterungen genügten gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr den Bedürfnissen der katholischen Gemeinde, so dass in den 1880er Jahren der Wunsch nach einer neuen Kirche entstand. Der Kölner Architekt Josef Seché wurde beauftragt, Entwürfe für eine neue Kirche vorzulegen. Die Kölner Erzdiözese genehmigte schließlich den zunächst abgelehnten zweiten Entwurf des Architekten, so dass am 9. Mai 1897 mit der Grundsteinlegung der Bau des Gotteshauses begann. Zwei Jahre dauerte die Bautätigkeit. Am 22. Dezember 1898 konnte der Neubau eingeweiht werden.
Entstanden war eine dreischiffige Hallenkirche mit Querschiff, vorgesetztem, 65 m hohem Glockenturm und dreiseitig geschlossenem Chor im Baustil der Neugotik.
Leider wurde dieses Bauwerk am 25.02.1945 zerstört. Deutsche Truppen hatten den Kirchturm einen Tag vor der Eroberung Golkraths durch die amerikanische Armee gesprengt. Dadurch wurde auch das Kirchenschiff bis auf die Grundmauern zerstört. Im Jahre 1949 errichtete man nach den Plänen der Rheydter Architekten Müller und Wolters eine neue Kirche. Beim Neubau wurden Teile der vorhandenen Mauerreste einbezogen, zu erkennen am Querschiff und dem dreiseitigen Chor. Die Sakristei der neugotischen Kirche blieb komplett erhalten. Das Kirchenschiff erhielt eine flache Holzdecke. Am 21.10.1951 wurde die neue Kirche vom Aachener Weihbischof Friedrich Hünermann eingeweiht.
Bau
Die Kirche liegt auf einem Platz, der von der St. Stephanus Straße, Klosterstraße und Terreicken umschlossen wird. Auf diesem Platz liegt ebenfalls das Gefallenendenkmal. Sie besteht aus einer Backsteinhalle mit einem Querschiff und einem langen, schmalen Chor, der dreiseitig abschließt. Eine Kassettendecke schließt den Kirchenraum ab. An der Westseite ist ein fünfgeschossiger Turm vorgebaut. An der Süd- und Nordseite befinden sich je sechs Fenster, zwei im Chor, drei im Kirchenschiff, von denen die beiden gegenüberliegenden Fenster auf Emporenhöhe etwas kleiner sind, und ein Fenster im Querschiff. Auf der Südseite ist in Höhe des Chores die Sakristei, an der Nordseite des Turmes eine Taufkapelle angebaut. Das Kirchenschiff hat ein Satteldach, die Querschiffe ein Walmdach.
Der Turm mit quadratischem Querschnitt enthält zur Westseite hin im 2. und 3. Stocke ein Fenster. Das Haupteingangsportal befindet sich ebenfalls auf seiner Westseite. Er wird durch ein flaches Zeltdach, auf dem ein Kreuz und der Wetterhahn thront, abgeschlossen. In Höhe des Glockenstuhls befinden sich auf jeder Seite drei Schallöffnungen.2
- Heimatkalender der Erkelenzer Lande. Erkelenz, 1958. Peter Germanns: Golkrath um 1900, Seite 75 bis 80 ,
- https://christkoenig-erkelenz.de. /aktuelles/nachrichten/a-blog/St.-Stephanus-Golkrath/ (Stand: 01.2022) ,
- Wikipedia Deutsch. https://de.m.wikipedia.org/, /wiki/St.Stephanus(Golkrath) (Stand: 01.2022) ,
- Sakrales in der Stadt Erkelenz. http://www.limburg-bernd.de/Kirchen und Kapellen im Kreis Heinsberg/, Bilder Erkelenz/Golkrath Kirche St. Stephan.htm (Stand: 01.2022) ,
- Golkrath-Hoven, früher und heute. Seite 129 - 145 ,
- 900 Jahre Golkrath. Erkelenz-Golkrath, 2018 ,
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