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Heinrich Henrichs

⁎ 06.04.1865 † 18.01.1948
1897 1948 Landarzt in Kuckum
sonstiger Name: Landarzt aus Leidenschaft
Stichworte: Arzt
06.04.1965 bis 18.01.1948

Leben

Heinrich Henrichs wurde am 6. April 1865 als Sohn des Landwirts Anton Henrichs und Katharina Henrichs, geb. Lievre, in Kuckum geboren. Nach dem Besuch der Dorfschule in Kuckum ging er zunächst auf das Progymnasium in Erkelenz (heute Cusanus-Gymnasium Erkelenz), später dann auf das Gymnasium in Aachen. Dort machte er im Jahre 1887 sein Abitur.

In Bonn und Greifswald studierte er Medizin. Nach dem Examen konzentrierte er sich zunächst auf den Hals-Nasen-Ohren-Bereich und erwarb theoretische und praktische Kenntnisse bei der Bekämpfung epidemischer Krankheiten durch Impftherapien.

Am 18. Mai 1897 ließ er sich als praktischer Arzt in seinem Heimatdorf Kuckum nieder. Er heiratete ein Jahr später am 23. November 1898 Josepha Feist. Das Paar hatte eine Tochter. Bis ins hohe Alter wirkte er in Kuckum als Landarzt und erwarb sich auch das Vertrauen der Patienten aus dem Umland.

Dr. Heinrich Henrichs starb nahezu 83-jährig am 18. Januar 1948 in Kuckum.

© Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V. | Totenzettel Dr. Henrichs
Totenzettel des Verstorbenen

Ansehen als Arzt

Dr. Henrichs war als Landarzt über die Grenzen Kuckums hinaus bekannt. Auch aus den Städten Mönchengladbach und Rheydt kamen Patienten zu ihm, gerade dann, wenn sie glaubten, dass andere Ärzte ihnen nicht mehr helfen konnten. In seiner Vita beschreibt Josef Schophoven das Erfolgsrezept des Arztes Henrichs mit den Worten eines Patienten: „Ein von ihm Geheilter schlug vor, man solle auf Henrichs Grabstein die Worte – frei nach Goethe – setzen: ,,Alle menschlichen Gebrechen heilet reine Menschlichkeit“. Damit sei die Persönlichkeit des „Kuckumer Doktors“ wohl am besten umschrieben.“1
Dr. Henrichs war ein Landarzt, wie man ihn heute nur noch selten vorfindet. Sein Können widmete er ganz den kranken Menschen ohne Ansehen der Person. Er war jederzeit ansprechbar. Um den Kranken zu helfen, legte er häufig längere Strecken zurück, und das bis ins hohe Alter hinein. Er verzichtete dabei aufs Auto und absolvierte seine Hausbesuche mit dem Fahrrad.

Wie dem Totenzettel zu entnehmen ist, leistete er auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg seinen ärztlichen Dienst am Menschen bis zu seinen körperlichen Grenzen. Immerhin war Heinrich Henrichs im Zweiten Weltkrieg schon weit über 70 Jahre alt.
Josef Schophoven fasst das Ansehen Heinrich Henrichs in Kuckum folgendermaßen zusammen: „Er war der Proto­typ des Landarztes, der bodenständig, aus innerer Berufung den Patienten sei­ner Heimat unschätzbare Dienste geleistet hat, ohne nach Dank und materiellem Lohn zu heischen.“2

© Wolfgang Lothmann | Dr.-Henrichs-Weg Kuckum (alt)

Zum Andenken an die großen Verdienste Heinrich Henrichs benannte die Gemeinde Kuckum eine Straße nach seinem Namen.3

  1. siehe Josef Schophoven, a. a. O. Seite 180
  2. siehe Josef Schophoven, a. a. O. Seite 181
  3. Text von Wolfgang Lothmann 2023 nach der Vorlage von Josef Schophoven: Doktor, Lehrer, Pfarrer. In Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e. V., Band 12
  1. Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V. (Hrsg.), Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Band 12, 1998. Josef Schophoven: Doktor, Lehrer, Pfarrer. Drei Persönlichkeiten prägten Kuckum für viele Jahrzehnte. Seite 180 bis 186

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