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Umzug des Immerather Krankenhauses 2009

Situation

Umzug des kompletten Immerather Krankenhauses nach Erkelenz zum Hermann-Josef-Krankenhaus aus der Rückschau eines ehemaligen Mitarbeiters.

Wir wussten alle, dass das Immerather Krankenhaus aufgegeben werden musste. Das Hermann-Josef-Krankenhaus II, Erkelenz Immerath, Haus Nazareth mit rund 110 Betten und 140 Beschäftigten wurde dem Mutterhaus in Erkelenz angegliedert.  Zu dieser Zeit lief die Umsiedlung der Orte Immerath, Lützerath und Pesch mit rund 1100 Menschen. Die Ortschaft Immerath wurde zwischen 2017 und 2019 abgerissen.

Die Stiftungsmitglieder und die Krankenhausverwaltung waren intensiv mit Rheinbraun in Verhandlungen, um die bestmögliche Abfindung zu erhalten. Natürlich bekamen wir davon nicht viel mit. Im Erkelenzer Krankenhaus wurde schon seit drei Jahren ein Neubau errichtet, um die zusätzlichen Patienten aus Immerath versorgen zu können. Im täglichen Arbeitsablauf waren wir voll damit beschäftigt Patienten zu versorgen und natürlich auch den Ablauf im Immerather Krankenhaus bis zum Umzug aufrecht zu erhalten. Als Leiter der Küche war ich für die Verpflegung des Erkelenzer wie auch des Immerather Krankenhauses zuständig. In allen Bereichen wurden Vorbereitungen getroffen, damit der Umzug so rasch und so stressfrei wie möglich für die Patienten des Immerather Krankenhauses wurde. Drei Monate hatte die intensive Planung gedauert. Patientenlisten, Zeitpläne, Materiallisten wurden erstellt. Hauptorganisator war Herr Demus, im Pflegedienstbereich waren Herr Volk und der in Immerath verantwortliche Pfleger Herr Beuthin zuständig, im technischen Bereich Herr Steffens und der Küchenbereich unterstand meiner Verantwortung. Im normalen Klinikalltag macht man sich eigentlich keine Gedanken darüber, was alles berücksichtigt werden muss, um den Umzug eines kompletten Krankenhaues zu organisieren.

© Rheinische Post | Rheinische Post, 6.5.2008, Artikel Dominik Merks, Fotos Jürgen Laaser | Zeit der Umzüge beginnt
Zeitungsartikel

Umzug

Am 30.März 2009 war der besondere Tag.  Alle waren schon aufgeregt. Telefonate wurden geführt. Es sah so aus, als wäre der Umzug ein komplettes Tohuwabohu. Jedoch, das täuschte, es war ein logistisches Großprojekt. Innerhalb von zwei Tagen wechselten 67 Patienten und die komplette Einrichtung des Immerather Krankenhauses nach Erkelenz. Insgesamt waren alleine in Immerath 100 Leute im Einsatz, Umzugshelfer mit LKW’s, Taxen für die gehfähigen Patienten und Krankenwagen. Es war eine Strecke von 12,4 km zu bewältigen. Jeder Patient, jedes Krankenhausteil erhielt eine Nummer, die auf einer Liste aufgeführt war, damit alles den Transportwagen, Krankenwagen und Taxis  zugeordnet werden konnte. Auch ich fuhr nach Immerath um den Küchenumzug zu beobachten. Die Vorarbeiten mit Zeitabläufen und Transportlisten waren von mir schon abgearbeitet. Die Patienten bekamen ihr Frühstück und gleichzeitig begann um 8 Uhr der Transport der Patienten und der Umzug. Es wurde noch gespült, danach begann auch für die Küche die Reise. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten in der Küche schon alles verpackt und mit den vorbereiteten Nummern bestückt. Bis Ende der Woche wurden sämtliche Gerätschaften, Unterlagen und Materialien nach Erkelenz gebracht. Meine Tätigkeit in Immerath war beendet. Nun wurde ich in Erkelenz gebraucht, um die ankommenden Gegenstände und Lebensmittel in den vorgegebenen Plätzen einzulagern. Besonderes Augenmerk musste ich auf die ankommenden Patienten halten, damit diese auch im Küchen-EDV-Speisenverteilsystem erfasst wurden. Die Patienten kamen am Hintereingang des neuen Trakts an.

© unbekannt | Der Tag X
Erkelenzer Krankenhaus, Anlieferungen der Gerätschaften und Materialien

Mit einem Aufzug ging es in den ersten Stock, wo neben den neuen Krankenzimmern der Verwaltungsdirektor Wolfgang Salz sowie Pflegedienstleiter Peter Volk und sein Team warteten, um die ankommenden Patienten mit einem Glas Saft zu begrüßen.

© unbekannt
Empfang der Patienten im Erkelenzer Krankenhaus

Dank der guten Planung lief alles ziemlich entspannt. Kurz vor Mittag hatten die meisten Patienten ihre neuen Zimmer erreicht. 

Die Vorarbeit und die gute Planung sowie der volle Einsatz aller Beteiligten hat dazu beigetragen, dass dieser Umzug reibungslos und für die Patenten stressfrei verlief.

Umzugsbilder

In den nächsten Tagen wurden alle medizinischen und technischen Geräte nach Erkelenz gebracht. Danach übernahm RWE Power das Immerather Gebäude.

© RRP | Rudolf Recker-Proprenter | ehem. Küchenleitung Hermann Josef Krankenhaus
Autor und Zeitzeuge

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