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Pfarrhaus Keyenberg

sonstiger Name: Pastorat Keyenberg
Stichworte: Denkmal Neugotik
1860 bis 2018

Lage und Baustil

Das Pfarrhaus liegt unmittelbar nördlich der Heilig-Kreuz Kirche. Es besteht aus einem zweigeschossigen vier- bis fünf-achsigen Backsteinbau aus dem Jahre 1860. Der Giebel des Satteldaches zeigt zur Straße hin, der Eingang erfolgt seitlich vom Garten aus.

Zur Erinnerung an die Errichtung des neugotischen Pfarrhauses ist über der Haustür eine Inschrifttafel aus dem Jahr 1860 aus braunem Sandstein angebracht, ungefähr 30 x 95 cm groß, in klassizistischer Art in einem rechteckigen Rahmen und von zwei kleinen Rosetten, die die Befestigungsnägel darstellen sollen, eingefasst. Die Inschrift lautet: „SUB PATROCINIO MATRIS DEI SINE LABE CONCEPTAE“ (Unter dem Schutz der Mutter Gottes ohne Sünde empfangen).

In einer Fensternische des Südgiebels (Richtung Kirche) steht eine neugotische Steinfigur (Immaculata), halb- bis dreiviertellebensgroß (um 1860-1870). Auf einem römischen Inschrift-Fragment aus bräunlichem Sandstein (25 – 31,5 cm), das sich im linken Torpfosten zum Pfarrhof hin befindet, finden sich noch folgende eingemeißelte Buchstaben: KOFNLUS (obere Zeile), 0 SE ET SUIS (mittlere Zeile), M (untere Zeile). Laut Pfarrer Schmitz könnte die mittlere Zeile komplett gelautet haben: „(POSUIT PR)0 SE ET SUIS“.

Geschichte

Das ursprüngliche Keyenberger Pfarrhaus1 war ein großes, klosterähnliches Gebäude, das um die Mitte des 13. Jahrhunderts abbrannte. Bei diesem Brand wurden auch alte und wertvolle Urkunden und Unterlagen aus der Frühzeit Keyenbergs vernichtet. Das nach diesem Brand errichtete Pfarrhaus wurde bereits unter Pfarrer Bierwirtz (1618-1658) für baufällig erklärt. Erst der spätere Pfarrer Matthias August Claessen (1766 -1794) hatte ein neues Pfarrhaus errichtet. Dieses war jedoch nach kaum 100-jährigem Bestehen in der Bausubstanz bereits so schlecht, dass nach dem Tod des Pfarrers Clemens Josef Holzapfel im Jahr 1857, der neue Pfarrer und vorherige Vikar in Keyenberg, Ferdinand Hubert Hammels, ein neues Pfarrhaus im Jahr 1860 auf der gleichen Stelle des alten, das samt der Wirtschaftsgebäude abgebrochen wurde, baute. Das neue Pfarrhaus, in das am 11. September 1861 Pfarrer Hammels einzog, hat damals 5.472 Taler gekostet, eine für die damalige Zeit sehr hohe Summe.

Seit 2002 ist das Pfarrhaus bis auf die Räume des Pfarrbüros, das 2009 komplett nach Kückhoven umgezogen ist, privat vermietet. Jetzt befindet sich außer der Mietwohnung nur noch in einem Raum das Pfarrarchiv.2

  1. Aus: Rainer Merkens/Hans-Josef Pisters: Pfarrkirche und Gemeinde Heilig-Kreuz in Keyenberg von 714 bis 2014, Seite 156 – 167
  2. Text von Wolfgang Lothmann 2018 für den Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V.
  1. Rainer Merkens, Hans-Josef Pisters, Pfarrkirche und Gemeinde Heilig-Kreuz in Keyenberg von 714 bis 2014. Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e. V. Band 28, Neustadt an der Aisch, ISBN: 978-3-9815182-5-2, 2014, Seite 156 ff.

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