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Kapelle Sankt Wendelin Kaulhausen

Geschichte

Bereits 1632 wurde in Kaulhausen eine kleine Fachwerkkapelle gebaut. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Kaulhausen genau wie Venrath pfarrlich noch zu Wanlo. In dieser kleinen Kapelle wurde jeden Abend der Rosenkranz gebetet. Seit dem 1. März 1804 wurde Venrath eigenständige Pfarre, zu der dann auch Kaulhausen gehörte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts empfanden die Kaulhausener ihr Kapellchen als zu klein und armselig1 und drängten darauf, eine größere Kapelle zu bauen. Der Kirchenarchitekt Franz Statz aus Köln entwarf bereits im Jahre 1900 einen Bauplan. Hermann Gormanns ließ die Kapelle auf seinem Grund und Boden ab 1901 errichten und schenkte 1908 beides der Pfarre Venrath. Im gleichen Jahr wurde die Kapelle benediziert und das Generalvikariat gab die Erlaubnis, darin die Wendelinus-Reliquie öffentlich zu verehren. Die Reliquien des Heiligen Wendelin werden in einer Reliquienmonstranz in der Kapelle aufbewahrt.

Bau

© Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V. | unbekannt | Grundriss

Der einschiffige Backsteinbau liegt mitten im Ort an der Kreuzung der Straße von Erkelenz nach Keyenberg und der Straße nach Venrath. Nach Westen enthält er eine Spitzbogenfassade mit dem Portal und einem Rundfenster darüber. Im Spitzbogen sind 4 Rundbögen eingearbeitet.

Das Gebäude besitzt ein Spitzdach, dessen First eine Höhe von 19 m hat. Im westlichen Teil ragt ein vierseitiger Dachreiter heraus, der einen achtseitigen Helm trägt. Die Ostseite enthält einen kleinen dreiseitigen Chor. Insgesamt ist die Kapelle 10 m lang und 5,30 m breit und besitzt eine Innenfläche von 50 qm.2

Die Kapelle besitzt 6 Fenster, zwei im Chor und je zwei an den Seitenwänden.

Inneneinrichtung

Sakramentsaltar

Dieser Altar steht an der Ostwand des Chores. Die Altarmensa wurde bei der Einweihung aus der damaligen Pfarrkirche Sankt Valentin in die Kapelle gebracht. Dr. Erich Coester vermutet, dass die Mensa ursprünglich dort als Taufaltar diente.3 Sie besteht aus Sandstein und wurde um 1868 bis 1870 erstellt. Da sie den Seitenaltarmensen der Kirche in Venrath ähnelt, ist zu vermuten, dass sie ebenfalls aus der Steinmetzwerkstatt H. Odenthal aus Köln stammt.

Der Tabernakel stand vorher in der Venrather Kirche. Er sieht aus wie eine Dose und besteht aus kupferplattiertem Metallblech. Auf den Türen sind die eucharistischen Symbole abgebildet.4 Er wurde Mitte der 1950er Jahre erstellt.

Figuren, Kreuze und Reliefe

Tabernakel und Kreuz

Hinter dem Sakramentsaltar hängt ein Holzkruzifix, dessen Korpus aus der Spätgotik (1. Viertel des 16. Jahrhunderts) stammt. Das Kreuz wurde laut Inschrift am 26.03.1727 fertiggestellt.5

Zwei Figuren enthält die Kapelle: Maria an der Nordwand des Chores und Heiliger Wendelinus an dessen Südwand. Beide bestehen aus Terrakotta oder Gips und stammen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts.

An den Kirchenraumwänden hängen 14 Kreuzwegstationen aus Terrakotta oder Gips. Reliefartig werden die Szenen des Leidenswegs Christi unter einer Kleeblattbogenstellung dargestellt.

An der Westwand hängen zwei Gedenktafeln der Gefallenen der Weltkriege.

Fenster

Die 6 Glasfenster enthalten farbige Ornamentmuster. In den Chorfenstern ist auch eine gegenständliche Darstellung (Auge Gottes und Fisch mit Brotkorb) enthalten.6 Die gegenüberliegenden Fenster der Längswände haben das gleiche Aussehen. Dem Stil nach könnten sie ebenfalls wie einige Fenster in der Venrather Kirche von Johann Mulders stammen. Sie wurden 1956 eingebaut.7

  1. siehe Internetseite Christkönig Erkelenz, a. a. O., St. Wendelin Kaulhausen/
  2. siehe Blaesen, a. a. O., Seite 196
  3. siehe Coester, a. a. O., Seite 27
  4. siehe Coester, a. a. O., Seite 1
  5. siehe Coester, a. a. O., Seite 27
  6. siehe Coester, a. a. O., Seite 27
  7. Text von Wolfgang Lothmann 2022 für den Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V.
  1. Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz (Hrsg.), https://christkoenig-erkelenz.de. https://christkoenig-erkelenz.de/gemeinden-einrichtungen/kapellengemeinden/st.-wendelin-kaulhausen/
  2. Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V. (Hrsg.), Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Band 17, 1998. Paul Blaesen: Zeichen am Wege. Dokumentation christlicher Kleindenkmäler in der Stadt Erkelenz. Seite 196
  3. Dr. Erich Coester, Die Kirchlichen Kunstwerke im Bistum Aachen. 1999. Sankt Valentin Venrath. Sankt Wendelinuskapelle ab Seite 27

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