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Friedhof Borschemich

Lage

Borschemich (alt)

Der Friedhof lag nordöstlich der Kirche Sankt Martinus auf einem leichten Plateau. Der Zugang erfolgte über eine Treppe nördlich der Kirche.

Borschemich (neu)

Der Friedhof liegt südöstlich am Dorfrand, direkt nördlich hinter der Düsseldorfer Straße in Erkelenz.

Impressionen des Friedhofes in Borschemich (alt)

Geschichte

Der Friedhof in Borschemich (alt) gehörte zu den ältesten Friedhöfen im Stadtgebiet Erkelenz. Bereits im 12. Jahrhundert stand auf diesem Gelände eine Kirche. Man konnte nachweisen, dass der Turm dieser Kirche in seinem Kern aus diesem Jahrhundert stammte. In der alten Tradition wurden die Toten um die Kirche herum begraben. Daher kann vermutet werden, dass der Friedhof so alt wie der erste Bau der Borschemicher Kirche war. Im Jahre 1923, nach dem Bau der neuen Kirche, wurde die alte abgerissen. Der Friedhof blieb aber weiterhin erhalten.1

Viele alte Denkmäler aus dem 16. – 18. und dem 19. Jahrhundert blieben auf dem Friedhof erhalten und wurden nach der Umsiedlung auf dem Friedhof im neuen Borschemich wieder aufgebaut. Der neue Friedhof wurde am 05.12.2009 eingesegnet, die ersten Umbettungen erfolgten ein Jahr später. Im Jahre 2016 wurde die Aussegnungshalle errichtet und eingeweiht.

Einige der einzigartigen Denkmäler werden im Folgenden beschrieben.

Baudenkmäler

Friedhofskreuz2

Geschichte

Es stammt aus dem Jahre 1850. Ursprünglich war es das Grabkreuz der Familie Ringelkamp, diente dann aber als Gedenkkreuz für die Priester des Ortes.

Dieses Kreuz wurde auch in den neuen Ort mitgenommen.

Inschriften

Das Sandsteinkreuz enthält vorne und an der Seite Inschriften:

Vorne: Steintafel mit den Namen der Priester aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde 1929 angebracht.

© Wolfgang Lothmann | Friedhofskreuz Inschrift vorne

Gedenket im Gebet der Seelen der hochw. Priester
der Pfarre Borschemich
des Pfarrers Simon Schmitz
* 15.7.1756 + 26.8.1837
des Vikars F. Theodor Göbels
* 13.5.1816 + 20.10.1844
des Pfarrers J. Mich. Dapper
* 1.6.1801 + 31.5.1885
des Pfarrers Sebast. Klein
* 24.10.1826 + 29.3.1893
des Pfarrers K. An. Weisheim
* 27.6.1844 + 3.2.1912

An der Seite:

© Wolfgang Lothmann | Friedhofskreuz Platte seitlich
Inschrift:

Sie erwähnt den Eigentümer („Eigene Grabstätte der Familie Ringelkamp”) und die Namen verstorbener Mitglieder der Familie in den Jahren 1849, 1852 und 1855

Barocke Grabsteine3

Aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts blieben noch 13 barocke Grabsteine erhalten. Sie befanden sich an unterschiedlichen Stellen des Friedhofes. Die Blausteinkreuze sind teilweise verwittert, teilweise aber noch gut erhalten. Sie haben die „traditionelle Form alter Barock-Grabsteine – mit meist abgerundeten Nasen an den Balkenenden“4. Sie enthalten Inschriften und teilweise christliche Symbole. Einige Grabsteine wurden auf dem Friedhof in neuen Dorf in die Friedhofsmauer eingearbeitet.

Grabsteine der Familie Loerkens5

Diese Grabsteine stehen auf dem Boden der alten Kirche und gelten als die bedeutendsten Grabsteine des Friedhofes aus dem 19. Jahrhundert. Sie gehören der neugotischen Epoche an. Auch sie wurden auf den Friedhof des neuen Ortes überführt.

Die Inschriften sind teilweise nicht mehr zu lesen.

Kreuzwegstationen6

Die Kreuzwegstationen des Borschemicher Friedhofes stammen aus dem Jahre 1850. Sie standen auf dem alten Friedhof an der Umgrenzungsmauer des ursprünglichen Friedhofareals.Von den 14 Stationen existierten noch 13. Die Darstellungen des Leidenswegs Christi befanden sich als Muschelkalkreliefs in den Nischen der gleich aussehenden verputzten Ziegelsteinhäuschen. 1929 und 1990/91 wurden die Kreuzwegstationen renoviert. Ende des 20. Jahrhunderts lebte die Tradition wieder auf, an Karfreitag in einem gemeinsamen Kreuzweggang an den Stationen des Leidenswegs Christi zu gedenken.7

Einige der Stationen auf dem alten Friedhof

Auf dem Friedhof im neuen Ort wurden die Kreuzwegstationen ebenfalls an der Randmauer des Eingangsteils im Jahre 2016 wieder aufgestellt. Die Relieftafeln wurden allerdings in moderne Stelen eingebaut. Sie sind so hoch, dass man zu ihnen aufschauen muss.

8
  1. siehe: Paul Bläsen: Zeichen am Wege, a. a. O., Seite 163
  2. Auf dem Plan die Nummer 15
  3. Auf dem Plan die Nummern 16 – 28
  4. siehe: Paul Bläsen: Zeichen am Wege, a. a. O., Seite 165
  5. Auf dem Plan die Nummern 29 – 31
  6. Auf dem Plan die Nummern 32 – 44
  7. 200 Jahre Pfarrgemeinde St. Martinus Borschemich, a. a. O., Seite 129
  8. Text von Wolfgang Lothmann 2020 für den Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V.
  1. Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V. (Hrsg.), Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V.. Band 17: Paul Blaesen: Zeichen am Wege. Dokumentation christlicher Kleindenkmäler in der Stadt Erkelenz. Erkelenz, 1998
  2. Pfarrgemeinde St. Martinus Erkelenz-Borschemich (Hrsg.), 200 Jahre Pfarrgemeinde St. Martinus Borschemich. 1804 - 2004. Chronik der Pfarrgemeinde zur Jubiläumsfeier am 21. November 2004. Heinsberg, 2004, Seite 128 - 130

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