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Hermann Josef Gormanns

⁎ 08.09.1797 † 15.04.1867
1828 1863 Notar in Erkelenz
Stichworte: Notar Stifter
08.09.1797 bis 15.04.1867

Der Notar Hermann Josef Gormanns hat der Stadt Erkelenz eine Stiftung hinterlassen, die es ermöglichte, ein Krankenhaus und verschiedene Pflegeeinrichtungen zu errichten. Seine Verdienste würdigte die Stadt, indem sie eine Straße nach ihm benannte.

Sein Leben

Hermann Josef Gormanns wurde als Sohn der Eheleute Dr. Adam Gormans1 und seiner Frau Konstantia, geb. Cremer, am 08. September 1797 in Erkelenz geboren. Sein Vater war Jurist und als Advokat und Notar in Erkelenz tätig. In der Franzosenzeit wurde er zum Bürgermeister von Erkelenz eingesetzt. Hermann Josef besaß noch eine elf Jahre ältere Halbschwester, Gertrud Engels, die aus der ersten Ehe der Mutter stammte.

Hermann Josef absolvierte sein Abitur in Erkelenz und begann im Jahre 1816 im Alter von 19 Jahren in Heidelberg ein Jurastudium. In Paris vervollständigte er seine Studien und erlernte dort die französische Sprache. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1820 kehrte er nach Erkelenz zurück, lebte im Hause seiner Mutter und vollendete sein Studium. Im Jahre 1828 wurde er zum Notar in Erkelenz ernannt. Er übernahm die Amtsräume seines Vaters, die an der Südseite des Marktplatzes (Markt 11) gelegen waren. Nach dem Tode seiner Mutter im Jahre 1836 lebte der ledige Hermann Josef bis zu seinem Lebensende alleine in seinem Elternhaus. Er erbte von seinen Eltern unter anderem zwei nebeneinander liegende Wohnhäuser am Markt, die er zu einem umbauen ließ, und einen großen Obst-, Blumen-, und Gemüsegarten an der Südpromenade. Er kaufte aus dem Erbvermögen 1836 das Schloss Tüschenbroich mit großen Ländereien und besaß mehrere verpachtete Höfe und Ackerland bei Erkelenz, Lövenich und Wegberg. Das Rittergut Tüschenbroich vermachte er 1850 seiner Halbschwester.

In den 1840er und 1850er Jahren wurde er zum Justizrat und beigeordneten Bürgermeister von Erkelenz ernannt. 1849 gehörte er der Wahlkommission bei der Wahl zum deutschen Vorparlament in Linnich an.

Im Jahre 1863 legte Hermann Josef Gormanns sein Notariatsamt nieder und übergab es dem jüngsten Sohn seiner Halbschwester, Leonhard Jungbluth.

Die Stiftung

Zeit seines Lebens setzte Hermann Josef Gormanns sein Vermögen auch für wohltätige Zwecke ein. So stellte er im Jahre 1864 an der Brückstraße ein Wohnhaus mit Stallungen, Hofraum und Garten neben Bäcker Pellens und der Ziegelgasse dem Orden Arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach zur Verfügung, damit die Schwestern dort ambulante Krankenpflege betreiben konnten. Dafür übertrug er auch noch zusätzliche Geldmittel. Vor seinem Tode vermachte er der Stadt am 05. März 1867 eine Stiftung von 60.000 Talern und sieben Gärten am Zehntkamp (heute Zehnthofweg) „zur Unterstützung nicht Begüterter namentlich der arbeitenden Klasse und der Dienstboten in Krankheitsfällen und in hülflosem Alter, sowie zur Erziehung verwaister Kinder“.

© Lucie Hogen | Kloster Brückstraße 1872
© Bernd Finken | Georg Blank | Gormanns

Kurz nach Gründung der Stiftung für die Stadt verstarb Hermann Josef Gormanns am 15. April 1867 im Alter von 69 Jahren in seinem Wohnhaus am Markt.2

  1. Die Änderung der Schreibweise erfolgte im Laufe des 20. Jahrhunderts.
  2. Dieser Bericht basiert auf dem Artikel von Hermann Jungbluth: Hermann Josef Gormans und Franz Jungbluth, a. a. O., Seite 37 – 42. Text von Wolfgang Lothmann 2021 für den Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V.
  1. Landkreis Erkelenz und Heimatverein der Erkelenzer Lande, Heimatkalender der Erkelenzer Lande. Erkelenz, 5. Jahrgang, 1956. Hermann Jungbluth: Hermann Josef Gormans und Franz Jungbluth, die Stifter des Erkelenzer Krankenhauses, Seite 37 - 42

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